Schuljahr 2019/2020 - Contra Costa Community College District, Kalifornien

Am 14. August 2019 bin ich in San Francisco gelandet und wurde von einer College-Mitarbeiterin abgeholt und zu meiner Gastfamilie gebracht. Meine Gastfamilie kannte ich schon von einem 2-wöchigen Schüleraustausch in der elften Klasse. Dementsprechend wusste ich bereits, dass ich von einer außerordentlich netten Familie erwartet werde. Von der ersten Minute an habe ich mich in meiner neuen Umgebung sehr wohl gefühlt.

Meine Zeit am Los Medanos College hat mit einem Orientierungstag begonnen. Das gab mir die Gelegenheit andere internationale Studenten kennenzulernen. Ich war es gar nicht gewohnt, mit so vielen Menschen von verschiedenen Kontinenten zu sprechen, aber es war sehr angenehm, da alle sehr freundlich waren. Außerdem konnten wir schon einmal den Campus besichtigen, damit wir uns am Anfang besser zurechtfinden.

Ich war beeindruckt wie modern und gepflegt der Campus aussah. Dieser Eindruck verstärkte sich im Laufe der Zeit sogar, da während meines Auslandsjahres zwei neue Gebäude eröffnet wurden. Mittlerweile hat das Los Medanos College ein Fitness-Gebäude, das als eines der modernsten in Kalifornien gilt.
Der Alltag am College hat mir fast jeden Tag große Freude bereitet. Die Kurse waren, was das Niveau und den Arbeitsaufwand betrifft, keine allzu große Herausforderung. Dennoch waren der Unterricht bzw. die Vorlesungen sehr interessant, da ich ausschließlich Kurse gewählt habe, die mich persönlich interessieren; wie z.B. Introduction to Psychology, Elementary French oder Weight Training. Das Wichtigste ist, dass ich am College fast ausnahmslos sehr offene und herzliche Menschen getroffen habe. Mir sind sowohl Studenten als auch Dozenten im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen.
Abseits vom College habe ich es am meisten genossen Zeit mit meiner wunderbaren Gastfamilie zu verbringen. Meine Gastfamilie besteht aus meinen Gasteltern, zwei Gastbrüdern (20 und 16 Jahre alt), einer Gastschwester (14) sowie drei Hunden. Wir haben zusammen gekocht, gespielt und vor allem viel gelacht. Während der Corona-Quarantäne habe ich vor allem sehr viel Zeit mit meinem 16-jährigen Gastbruder verbracht. Wir spielten zusammen Videospiele und trainierten fast jeden Abend zusammen in seinem home gym.
Zu meiner Gastfamilie hatte ich von Beginn an ein sehr enges und vertrauensvolles Verhältnis, was man vor allem daran erkennen kann, dass sie mir eines ihrer Autos zur Verfügung gestellt haben. Insgesamt kann man sagen, dass sie sich sehr viel Mühe gaben mein Auslandsjahr zu einer einzigartigen Erfahrung zu machen – mit Erfolg. Gemeinsam machten wir viele Ausflüge. An Thanksgiving lernte ich in Fresno weitere Familienmitglieder kennen und wurde wie erwartet sehr herzlich aufgenommen. Außerdem verbrachten wir ein Wochenende im Yosemite National Park sowie am Lake Tahoe in der eigenen Hütte meiner Gastfamilie.
Auch wenn ich sagen kann, dass ich fast zu keinem Zeitpunkt Heimweh hatte, habe ich mich rund um Weihnachten über Besuch aus der Heimat gefreut. Zuerst kamen meine Eltern und nach deren Abreise durfte ich zwei alte Schulfreunde in meinem neuen Zuhause begrüßen. Mit meinen Eltern durfte der klassische Trip nach LA über den Highway 1 natürlich nicht fehlen. Mit meinen Freunden war ich hingegen mehrmals in San Francisco unterwegs. Dort war ich während meines Auslandsjahres häufig, da es nur etwa eine Stunde vom Wohnort meiner Gastfamilie entfernt liegt.
Trotz all dieser unvergesslichen Ausflüge und Reisen, habe ich mich im Haus meiner Gastfamilie in Brentwood immer am wohlsten gefühlt. In meiner Freizeit habe ich sehr viel Tennis gespielt und dadurch viele nette Leute kennengelernt. Man konnte das ganze Jahr über draußen spielen, da es immer sehr warm war und kaum geregnet hat. Nur die Hitze im Sommer war zeitweise unangenehm.
Alles in allem kann ich sagen, dass mir mein Auslandsjahr für meine persönliche Entwicklung viel gebracht hat, aber abgesehen davon war es eine sehr schöne Zeit, an die ich mich gerne erinnere und ich habe Freunde gefunden, die mich hoffentlich weiterhin in meinem Leben begleiten werden.