Teilstipendiatin 2020/2021 - Medicine Hat


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Ich bin Hannah und bin für ein halbes Schuljahr in Kanada. Zusammen mit meiner Gastfamilie lebe ich in Medicine Hat. Die Stadt liegt in Alberta, in der Nähe der US Grenze und der Grenze zu Saskatchewan. Sie hat 60.000 Einwohner und die meisten Sonnenstunden im Jahr.
Der Hinflug nach Kanada war total aufregend und ich habe mich gefreut meine Gastfamilie kennenzulernen, die Umgebung zu erkunden und den Schoolspirit zu erleben. Meine Gastfamilie habe ich ende Dezember bekommen, das war etwas mehr als einen Monat vor Abflug.

Die Nacht vor dem Flug habe ich fast gar nicht geschlafen, weil ich so aufgeregt war. Mein Flug ging von Frankfurt nach Amsterdam und dann ging es weiter nach Calgary. Am Flughafen wurden wir von unserem Betreuer von der Schule abgeholt. Auf der vier-stündigen Fahrt nach Medicine Hat haben wir alle Infos bekommen für die nächsten Wochen und wie es in der Schule starten wird.

hico exp hannahw03Bei der Ankunft am Flughafen war ich sehr müde, da ich um vier Uhr in Frankfurt am Flughafen war mit meinem Vater und wir um ein Uhr aufgestanden sind. Trotzdem konnte ich auf der Autofahrt nicht schlafen, da ich so gespannt war meine Gastfamilie kennen zu lernen. Nach siebenundzwanzig Stunden Reisen ohne Schlaf war ich froh, als wir angekommen sind. Angekommen bei meiner Gastfamilie wurde ich herzlich empfangen und wir haben zusammen gegessen. Danach bin ich schon ins Bett gegangen, obwohl wir erst 19 Uhr hatten. Dadurch, dass ich so früh ins Bett gegangen bin wurde ich am nächsten Tag um zwei Uhr wach, aber der Jetlag hat sich nach ein paar Tagen eingependelt und ich hatte die Uhrzeiten drin.
Die erste Woche in der Schule war sehr aufregend und chaotisch. Ich war total überfordert alles zu finden. Meine Kurse musste ich ein paar Wochen vor Abflug wählen und es gab eine riesen Auswahl. In Kanada sind die Fächer mehr praktisch ausgelegt und mehr berufsorientiert. Es gab mehr als doppelt so viele Fächer zu wählen, wie in Deutschland. hico exp hannahw06Das Schuljahr an miner Schule ist in Quartale eingeteilt und in jedem hat man nur zwei Fächer. Im ersten habe ich Drama und Psychologie gewählt. Mir war es wichtig Fächer zu wählen, die ich nicht in Deutschland wählen kann. Für das zweite habe ich Food und Biologie gewählt. Der Unterricht ist locker gestaltet und die Lehrer sind mehr auf Augenhöhe mit den Schülern. Zudem kommt der Lehrer nicht zum Schüler, sondern der Lehrer hat einen eigenen Raum zu dem die Schüler kommen.
Am ersten Schultag haben alle Austauschschüler eine Einführung bekommen, wie es in der Schule abläuft. Die Räume zu finden war am ersten Tag nicht einfach, aber die anderen Schüler haben mir geholfen. Direkt am ersten Tag konnte ich schon Kontakte knüpfen und es ist sehr gut gewesen, dass ich Drama gewählt habe, denn dort konnte ich sehr gut Anschluss finden. Psychologie ist eher ein ruhigeres Fach und es wird nicht so viel geredet, wie in Drama. Ich finde beide Fächer sehr interessant, aber Drama macht mir mehr Spaß. In Drama machen wir viel mit Bewegung, Körpersprache und spielen Theaterstücke. Die Schule hat ein eigenes Gebäude für Chor, Band, Tanz und Drama. Darin ist ein eigener Theaterraum für das Fach Drama. Wir haben dort eine Bühne mit Lichtern und Soundanlagen. Der Psychologie Raum sieht wie ein ganz normaler Klassenraum aus.
hico exp hannahw05In der Zeit in Kanada habe ich schon einiges erlebt mit meiner Gastfamilie und meinen hier gefundenen Freunden. Ich habe schon alle Parks der Stadt besichtigt und die Stadt erkundet. Die erste Zeit war es sehr kalt und wir konnten nicht so viel machen. Es waren -30 bis -40 Grad und es sind teilweise keine Busse gefahren bei der Kälte. Das einmal mitzuerleben war sehr schön, aber auch sehr kalt. Wir sind viel draußen in der Natur und diese ist sehr vielseitig, die großen Weiten und wunderschönen Sonnenuntergänge. Zusammen waren wir ein Wochenende Eisangeln und haben sogar zwei Fische gefangen. Diese gab es am nächsten Tag frisch vom Grill. An dem Tag sind wir um den gefrorenen See gelaufen. Als wir mit dem Truck auf den See gefahren sind, war das sehr befremdlich und ich hatte kein gutes Gefühl dabei.
hico exp hannahw07In meaner Freizeit unternehme ich unter anderem gemeinsame Spieleabende mit Freunden und Treffen in der Mall zum Quatschen. In der ganzen Stadt laufen hier Rehe frei herum und stehen in Vorgärten oder kleinen Grünwiesen.
Dass es jetzt wärmer wird freut mich sehr, auch wenn ich mich total über den Schnee gefreut habe. Bei der Kälte konnte man nicht viel machen und es fühlt sich jetzt auch viel wärmer an, als es eigentlich ist. Zur Zeit sind es schon 5 Grad und es fühlt sich an als wäre es Sommer. Eine Kurze Hose würde ich nicht anziehen, aber es fühlt sich viel wärmer an. Die Sonne scheint oft und ich habe noch keinen Regen hier erlebt. Auch in den Nächten ist der Himmel meistens klar und man kann die Sterne beobachten. Medicine Hat ist die sonnigste Stadt Kanadas. Die meisten Autos hier fahren mit Gas und auch fast alle Busse werden mit Gas betrieben.
hico exp hannahw08Die Menschen in Kanada sind sehr freundlich und hilfsbereit. Im Bus sagt jeder “Guten Morgen”, wenn wir zu Schule fahren und man bedankt sich beim Aussteigen. Es ist hier selbstverständlich sie für alles zu bedanken und die Leute reden auch gerne mit fremden Leuten. An der Kasse wird sich mal eben noch unterhalten oder im Bus mit anderen. Wenn man nach dem Weg fragt, dann wird einem meistens auch liebend gerne geholfen. Die Kanadier sind sehr gesellig und spontan. Ich finde das sehr schön und sehr angenehm, da man sich sehr gut einfügen kann. Das Essen unterscheidet sich sehr vom Europäischen Essen, aber die Kanadier essen nicht nur Fastfood, wie es das Klischee sagt. Da es hier viele Bauernhöfe und Greenhouses gibt, wird zumindest bei meinen Freunden und in meiner Familie viel frisch gekocht. Zudem essen sie sehr früh Abendessen und es wird erst am Abend warm gegessen. Zum Lunch essen die meistens einen größeren Snack oder Reste vom Abendessen.
Mir gefällt es in Kanada sehr gut und ich werde die restliche Zeit hier sehr genießen, mit meinen neu gefundenen Freunden und meiner Gastfamilie.

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