My year abroad in California
Select High School - Las Virgenes School District, Kalifornien
Mit meiner Ankunft in Deutschland ist mein Auslandsjahr beendet und das geht einfach nicht in meinen Kopf rein. Ich hänge sehr an meinem Leben in Kalifornien, bin aber auch sehr glücklich wieder hier zu sein. Ich denke jeder, der einmal eine längere Zeit im Ausland war und für eine längere Zeit ein anderes Leben gelebt hat, weiß wovon ich rede. Man hat Heimweh, obwohl man ja quasi zuhause ist, was bedeutet dass das Wort "zuhause" nicht immer nur einen Ort definiert. Ich kann wirklich sagen, dass ich ein Zuhause in Kalifornien habe.
Was hat mir mein Auslandsjahr gebracht? Ich denke jeder, der alleine für so eine lange Zeit ins Ausland geht, wird selbstständiger, selbstsicherer und erwachsener. Auch wenn man im Ausland Leute hat, die einem Halt gegeben haben und einen unterstützt haben ist man in gewisser Weise viel mehr auf sich selbst gestellt gewesen als in Deutschland. Besonders am Anfang hat man das ziemlich gemerkt.
Man setzt sich ins Flugzeug, kennt den Ort, die Schule und die Familie nur von Fotos und wird sozusagen einmal ins kalte Wasser geschmissen. Ich finde allein dieser Punkt macht einen zu einem viel selbstsicheren Menschen, gerade wenn man weiß, dass man so eine Hürde alleine bewältigt hat! Es gab in meinem Auslandsjahr auch immer mal Momente, in denen ich an mir selber gezweifelt habe und mich selbst aufgegeben habe und ich einfach nur gedacht habe "Ich kann das nicht".
Aber wenn man sich auch nie zu etwas neuem überwindet, wo man sich am Anfang vielleicht nicht zu 100% wohl fühlt, dann bleibt man immer auf der selben Stelle stehen und kommt nicht weiter. Es gab Situationen, da hatte ich keine andere Wahl, als mich selbst zu überwinden aber wenn man es geschafft hat, fallen einem andere Hürden auch leichter und man ist stolz sich überwunden zu haben. Zusammengefasst würde ich sagen eine längere Zeit im Ausland macht einen automatisch zu einer viel selbstsicheren Person.
Dadurch kommt auch irgendwie die Selbstständigkeit von alleine. Es ist nicht so, dass ich in Hamburg komplett von meinen Eltern abhängig war, aber im Ausland ist man viel unabhängiger von seinen Eltern. Meiner Meinung nach schätzt man auch Geld viel mehr und lernt auch damit viel besser umzugehen. Eine andere Sache die mir mein Auslandsjahr gebracht hat ist Anpassungsfähigkeit. Man passt sich teils bewusst aber auch unbewusst an die Kultur und seine Gastfamilie an. Deshalb ist es auch vielleicht das ein oder andere mal komisch für meine
Familie und Freunde, weil ich mir Sachen angewöhnt habe, die sie im ersten Moment vielleicht gar nicht von mir gewohnt waren.
Eine andere Sache, ist das Wertschätzungsvermögen und Dankbarkeit. Zuerst einmal bin ich unglaublich dankbar, die Chance gehabt zu haben ein Jahr in den USA zu wohnen. Sowas kann man definitiv nicht als selbstverständlich ansehen und das ist mir im Laufe des Jahres umso bewusster geworden. Was ich auch während meines Aufenthalts auch geschätzt habe sind die vielen Ausflüge, die meine Familie und Freunde mit mir unternommen haben. Ich habe so viel von Kalifornien gesehen und auch das war alles andere als selbstverständlich. Ich habe auch Freundschaften, die ich in Deutschland habe umso mehr schätzen können und ich habe gemerkt, dass ich diese auch nicht als selbstverständlich sehen kann. Es sind aber nicht nur die großen Sachen gewesen, die man schätzen gelernt hat, sondern auch kleinere. Ich weiß noch einmal hatte ich einen riesigen Sonnenbrand im Gesicht und meine Gasteltern wussten, wie empfindlich meine Haut auf jegliche Cremes reagiert und das ich immer aufpassen muss, was in Cremes enthalten ist.
Meine Gasteltern sind an einem Abend dann extra für mich los und haben mir Cremes gegen Sonnenbrand mitgebracht, bei denen sie extra draufgeachtet haben, was drin ist, damit meine Haut das auch verträgt. Ich hatte nicht mal gefragt, ob wir sowas haben oder nicht. Die beiden sind einfach losgegangen, als ich mich grade ausgeruht hatte. Das sind so die kleinen Dinge, die man in demMoment ziemlich wertschätzt und die dann auch was ziemlich großes ausmachen. Abschließend kann ich sagen dass ich eine viel offenere Person geworden bin.
Ich habe mich als Person ziemlich weiterentwickelt und das wäre definitiv nicht ganz so möglich gewesen, wenn ich die letzten 10 Monate in Hamburg gewesen wäre. Diese letzten 10 Monate haben mich ziemlich geprägt und sie tragen so viele Erinnerungen, die ich nie vergessen werde und von denen ich noch in Jahren erzählen werde.
Vorbereitung
Mir war es von Anfang an wichtig für mein Auslandsjahr gut vorbereitet zu werden und ich kann sagen, dass HiCo es nicht hätte besser machen können. Ich habe mich bei HiCo sehr persönlich betreut gefühlt und kam mir nicht vor wie ein Austauschschüler von Tausenden. Die Mitarbeiter haben sich sehr viel Mühe gegeben, die für mich perfekte High School zu finden, indem sie auf meine Wünsche und Erwartungen eingegangen sind und immer sofort auf meine Fragen geantwortet haben, sobald ich welche hatte. Es wurde sich auch sehr viel Mühe gegeben die perfekte Gastfamilie für mich zu finden, wobei da sehr auf Persönlichkeit und Interessen geachtet wurde und ich hatte sogar ein Skypegespräch mit meiner Ansprechpartnerin in den USA, damit sie mich schon mal "persönlich" kennenlernen konnte, um zu gucken, welche Gastfamilie am besten zu mir passen würde.
Auch super fand ich, dass ich Kontaktdaten zu einer ehemaligen Austauschschülerin bekommen habe, die auf eine Schule ging, die für mich am Anfang in die engere Auswahl kam. Das eintägige Vorbereitungsseminar war super informativ und hat mir die ein oder andere "Angst" vor einigen Situationen genommen und ich habe mich super sicher und perfekt vorbereitet gefühlt.
Betreuung
Gerade im Ausland habe ich mich super betreut gefühlt. Ich hatte in den USA eine Ansprechpartnerin, die nur ungefähr 10 Minuten von mir entfernt gewohnt hat und wirklich immer zur Stelle war wenn ich Hilfe brauchte. Sie war dabei, als ich mich an meiner Schule fürs Schuljahr registrieren musste, hat sich bei mir, den anderen Austauschschülern und unseren Gastfamilien sehr oft erkundigt, ob alles gut läuft und hat mir sogar bei schulischen Sachen via Skype geholfen und manchmal hat sie sich einfach mit uns getroffen um zu gucken wie es uns geht.
Nach ungefähr den ersten 2 Monaten meines Auslandsjahres hat sogar ein Teil des HiCo Teams mich und die anderen Austauschschüler vor Ort besucht. Ich habe mich wirklich das ganze Jahr super betreut gefühlt, gerade wegen meiner Ansprechpartnerin vor Ort.
Schule
Ich habe mich an meiner Schule sehr wohl gefühlt und auch sehr schnell Anschluss gefunden. Das Niveau meiner Klassen war sehr hoch und meine Lehrer waren super lieb und hilfsbereit. Das Schüler-Lehrer Verhältnis war ein ganz anderes Verhältnis als das zwischen Lehrern und Schülern in Deutschland. Meine Schule hatte eine sogenannte "Support Period", bei der Schüler immer zu ihren Lehrern gehen konnten, wenn sie Hilfe brauchten. Das Sportangebot an meiner Schule war riesig und zusätzlich gab es auch ein riesiges Angebot an Clubs, denen man beitreten konnte. Der School Spirit wurde natürlich auch groß geschrieben und man konnte dabei immer spüren, wie stolz alle sind auf diese High School zu gehen. Man hatte an meiner High School auch nie das Gefühl "alleine" zu sein, da bei Fragen immer der eigene sogenannte "Counselor" da war oder ein älterer Schüler. Somit hatte ich einen etwas älteren Schüler als "Ansprechpartner" und genauso war ich ein Ansprechpartner für eine jüngere Schülerin.
Familie
Meine Gastfamilie in den USA sehe ich nach meinem Auslandsjahr definitiv als meine 2. Familie an. Meine Gastfamilie stand auch während meines Aufenthalts immer sehr eng im Kontakt zu meiner Ansprechpartnerin vor Ort. Ich habe mich von Anfang an super wohl und willkommen gefühlt und sowohl meine Gasteltern als auch meine Gastgeschwister haben mich auch immer so behandelt als hätte ich schon immer zur deren Familie gehört. Ich habe immer sehr viel mit ihnen unternommen, habe super viel von Kalifornien gesehen und war sogar mit ihnen im Skiurlaub, ein paar Tage im Yosemite National Park unterwegs oder habe Städte wie San Diego und San Francisco zu Gesicht bekommen.